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Adile Sultan
Geb. 1825 (1826?) in İstanbul, gest. 1898 (1899?) in İstanbul. Dichterin.
Tochter des Sultan II. Mahmut und einer seiner Frauen Zernigar Sultan; Schwester von Sultan Abdülmecit. Erhielt umfassende Bildung im Serail. Heiratete mit Sadrazam Mehmet Ali Paşa. Ihr Mann und ihre vier Kinder starben. In ihren Gedichten verarbeitete sie diesen Schmerz. Adile Sultan, die Mitglied des Nakşibendi-Ordens war, veröffentlichte ihr Buch "Adile Sultan" und engagierte sich für die Veröffentlichung der Gedichtesammlung von Sultan Süleyman I. Adile Sultan war eine Dichterin, die nicht so erfolgreich war wie ihre Zeitgenossinnen Leyla und Fıtnat Hanım.
Quellen:
  • Bekiroğlu, Nazan (o. J.). Osmanlı Kadın Şairleri (Osmanische Dichterinnen). http://www.nazanbekiroglu.org/2000/01/02/osmanlida-kadin-sairler/ (Zugriff am 06. Dezember 2012).
  • Serhan Alkan İspirli (2007). Osmanlı Kadının Şiiri (Gedichte Osmanischer Frauen). Journal of Turkish Studies 2007, Vol 2, Issue 4. http://www.turkishstudies.net (Zugriff am 08. Juli 2012.

Adıvar, Halide Edib
Geb. 1884 in İstanbul, gest. 09.01.1964 in İstanbul. Schriftstellerin, Frauenrechtlerin.
Sie wurde berühmt durch die wirkungsvolle Rede während der Demonstrationsversammlung gegen die Besetzung von İzmir (1919). Sie beteiligte sich am Befreiungskrieg, erhielt den Rang des Gefreiten, dann des Unterfeldwebels. Sie war Professorin für englische Literatur in İstanbul und 1950 bis 1954 Parlamentsabgeordnete für die Demokrat Parti. Sie trat für eine Ost-West-Synthese ein und war gegen eine unkritische Übernahme westlicher Werte. Adıvar ist Autorin zahlreicher international bekannter Romane, in denen es um Frauen wie auch um den Ost-West-Konflikt geht.
Quellen:
  • Der Brockhaus in 24 Bänden (1996). Bd. 1, Seite 143.
  • Glassen, Erika (2002). Die Töchter der letzten Osmanen. Zur Sozialisation und Identitätsfindung türkischer Frauen nach Autobiographien. In: Sabine Prätor u. a. (Hrsg.). Frauen, Bilder und Gelehrte: Studien zu Gesellschaft und Künsten im Osmanischen Reich; Festschrift Hans Georg Majer. Simurg Verlag. S. 347–386.

Ağaoğlu, Süreyya
Geb. 1903 in Şuşa, gest. 29. Dezember 1989 in İstanbul. Anwältin, Frauenrechtlerin.
Sie war die erste Antwältin der Türkei. Ihr Vater war Ahmet Ağaoğlu, Professor für Rechtswissenschaften. Als sie in der Fakultät für Rechtswissenschaften in İstanbul zwecks Aufnahme des Studiums vorsprach, wurde sie abgelehnt, weil sie eine Frau war und bis dahin keine Frau Jura studierte. Im nächsten Schritt nahm sie drei weitere Frauen mit, die ebenfalls Jura studieren wollten. Diesmal hatte sie Erfolg. Ağaoğlu weigerte sich, den Schleier zu tragen. Wenn ihre männlichen Kommilitonen meinten, sie solle ihre Haare bedecken, antwortete sie: "Ich lasse meine Haare offen, schaue Du einfach nicht hin."
     1948 wurde sie Mitglied der in Berlin gegründeten Internationalen Juristenkommission. Sie gründete den Verein für die Verbreitung freier Gedanken (Hür Fikirleri Yayma Derneği), den Verein Türkisch-Amerikanischer Studierenden und den Verein Freunde der Kinder (Çocuk Dostları Derneği). 1949 wurde sie in den Vorstand der Internationalen Juristenvereinigung gewählt. Nach dem Militärputsch 1960 verteidigte sie ihren Vater in den Yassıada-Prozessen.
Süreyya Ağaoğlu schrieb die Bücher "Rechstwissenschaftliche Gedanken" (in Englisch), "Londra'da Gördüklerim" (Was ich in London erlebte) und "Bir Hayat böyle geçti" (Wie ein Leben verging).
Quellen:
  • Kadın Hareketi Derneği (2012). Cumhuriyet döneminde başarılı olmuş kadınlar. (Erfolgreiche Frauen in der Zeit der Republikgründung.) http://www.kadinhareketidernegi.org.tr/icerik.php?sayfa=13 (Zugriff am 23. Juli 2012)
  • http://unutmayacagiz.com/sureyya-agaoglu (Zugriff am 17.10.2014)

Ali, Safiye
Geb. im Februar 1894 in İstanbul, gest. 5. Juli 1952 in Dortmund. Ärztin.
Sie war die erste Ärztin der Türkei. Safiye Ali besuchte die Amerikanische Mädchenschule Üsküdar in İstanbul und entschied sich, Medizin zu studieren. Da zu der Zeit Frauen für ein Medizinstudium nicht zugelassen waren, ging sie nach Deutschland. Sie studierte in Würzburg und Berlin und spezialisierte sich in Gynokologie und Kinderheilkunde. Ihr Ehemann war der Augenarzt Ferdinand Krekeler, mit dem sie in den 1920er Jahren nach İstanbul ging; sie eröffneten dort eine Praxis. Krekeler praktizierte unter dem Namen Ferdi Ali. Safiye Ali machte unterschiedliche Erfahrungen: Reiche Frauen vertrauten der Fähigkeit einer Frau als Fachperson nicht so sehr, manche wollten deshalb nicht die volle Gebühr für die Behandlung bezahlen. Frauen der unteren Schichten hingegen hatten großes Vertrauen und ließen sich von ihr nicht nur behandeln, sondern auch z. B. über Kinderpflege beraten. Safiye Ali engagierte sich sehr in der Edukation, sie arbeitete auch in einem Verein für arme Kinder und deren Mütter, gab Unterricht im Fach Medizin in der Amerikanischen Mädchenschule, schrieb zwei Bücher und zahlreiche Artikel über Kinderkrankheiten in Zeitungen und Zeitschriften. Später gingen sie und ihr Mann zurück nach Deutschland, eröffneten eine Praxis in Dortmund. Dort starb sie an Krebs.
Quelle:
  • Çolak, Güldane; Uçan, Lale (2008). II. Meşrutiyet'ten Cumhuriyet'e Basında Kadın Öncüler (Die ersten Frauen in der Presse in der Zeit von der Monarchie bis zur Republik). Heyamola Yayınları.

Altuntaç, Ayşe (Binbaşı Ayşe)
Geb. ? in ?, gest. ? in ?. Majorin.
In den Balkankriegen verlor sie ihren Ehemann. Dann griff sie selbst zur Waffe und kämpfte im Befreiungskrieg (1919-1923). Auch ihre beiden Söhne fielen. Später verdiente sie ihren Lebensunterhalt als Bürodienerin. Sie konnte nicht lesen und schreiben.
Quelle:
  • Çolak, Güldane; Uçan, Lale (2008). II. Meşrutiyet'ten Cumhuriyet'e Basında Kadın Öncüler (Die ersten Frauen in der Presse in der Zeit von der Monarchie bis zur Republik). Heyamola Yayınları.

Ani Fatma Hatun
Geb. ? in İstanbul, gest. 1710 (1711?) in İstanbul. Dichterin und Kalligrafie-Künstlerin.
Auch Fatma Ani Hatun. Entstammt einer bildungsbürgerlichen Familie. Sie wurde "die Lehrerin der Frauen" genannt. Sprach Arabisch; hat sich mit der östlichen und westlichen Literatur befasst. Vermutlich existiert eine Gedichtesammlung.
Quelle:
  • Bekiroğlu, Nazan (o. J.). Osmanlı Kadın Şairleri (Osmanische Dichterinnen). http://www.nazanbekiroglu.org/2000/01/02/osmanlida-kadin-sairler/ (Zugriff am 06. Dezember 2012).Serhan Alkan İspirli (2007). Osmanlı Kadının Şiiri (Gedichte Osmanischer Frauen). Journal of Turkish Studies 2007, Vol 2, Issue 4. http://www.turkishstudies.net (Zugriff am 08. Juli 2012).
  • Serhan Alkan İspirli (2007). Osmanlı Kadının Şiiri (Gedichte Osmanischer Frauen). Journal of Turkish Studies 2007, Vol 2, Issue 4. http://www.turkishstudies.net (Zugriff am 08. Juli 2012).

Arel, Maide
Geb. 1907 in İstanbul, gest. 1997 in İstanbul. Malerin.
Studierte zunächst an der Kunstakademie für Mädchen (Sanayi-i Nefise) in İstanbul und später bei Mehmet Ruhi Bey. Ihre Ausbildung fuhr sie fort im Atelier Nazmi Ziya, im Atelier Hikmet Onat und in Paris in der Akademie Andre Lhote. Eine Vielzahl ihrer Werke befindet sich in in- und ausländischen Sammlungen und Museen.
Maide Arel gehört zu den ersten Künstlerinnen, die den Kubismus repräsentierten.
Quelle:
  • Turkish Painings. Original Turkish Paintings Gallery. http://www.turkishpaintings.com/index.php?p=37&l=1&modPainters_artistDetailID=617 (Zugriff am 17.10.2014).

Arıman, Benal
Geb. 1903 in İzmir, gest. 1990 in ?. Politikerin.
Benal Arıman war die erste weibliche Abgeordnete der Türkei. Sie war die Tochter des Journalisten Tevfik Nevzat Bey aus İzmir. Sie studierte Literatur an der Universität von Paris (Sorbonne). Zuürck in der Türkei engagierte sie sich in der Halk Partisi (Volkspartei) in İzmir, kam 1935 ins Türkische Parlament und blieb 16 Jahre Abgeordnete. Sie gehört zu den Frauen, die berichteten, keine Nachteile aufgrund ihres Geschlechts erlebt zu haben.
Quellen:
  • Kadın Hareketi Derneği (2012). Cumhuriyet döneminde başarılı olmuş kadınlar. (Erfolgreiche Frauen in der Zeit der Republikgründung.) http://www.kadinhareketidernegi.org.tr/icerik.php?sayfa=13 (Zugriff am 23. Juli 2012)
  • Wikipedia Türkei: https://tr.wikipedia.org/wiki/Benal_Nevzat_%C4%B0star_Ar%C4%B1man (Zugriff am 18.10.2014)


Asaf, Hale
Geb. 1905 (1906?) in İstanbul, gest. 31. Mai 1938 in Paris. Malerin, Karikaturistin.
Hat in der Türkei, Deutschland, Italien und Frankreich gelernt und gearbeitet; die meisten Werke befinden sich in Frankreich. Nichte der Künstlerin Mihri Müşfik, eine der ersten Künstlerinnen des Osmanischen Reiches. Gehörte als einzige Frau zu den Gründungsmitgliedern des Künstler- und Bildhauerverbandes (Müstakil Ressamlar ve Heykeltıraşlar Birliği). Starb an einer Erkrankung.
Quellen:
  • Eczacıbaşı Sanat Ansiklopedisi Çağdaş Türk Resim Sanatı Tarihi (Eczacıbaşı Kunstlexikon – Geschichte der Türkischen Malerei), Hrsg.: Dr. Nejat F. Eczacıbaşı Vakfı – Yapı-Endüstri Merkezi A. Ş.; Band 2, S. 741f.
  • Toros, Taha (1988). İlk Kadın Ressamlarımız / The First Lady Artists of Turkey. Akbank Ak Publications.

Ayşe Hubba Hatun
Geb. ? in Amasya (İstanbul?), gest. 1590 (1589?) in İstanbul. Dichterin.
Heirat mit Şemsi Çelebi; hatte intensiven Kontakt zum Serail. Umfassende Bildung durch berühmte Lehrer der Zeit; lernte Arabisch.
Quellen:
  • Bekiroğlu, Nazan (o. J.). Osmanlı Kadın Şairleri (Osmanische Dichterinnen). http://www.nazanbekiroglu.org/2000/01/02/osmanlida-kadin-sairler/ (Zugriff am 18. Dezember 2012).
  • Serhan Alkan İspirli (2007). Osmanlı Kadının Şiiri (Gedichte Osmanischer Frauen). Journal of Turkish Studies 2007, Vol 2, Issue 4. http://www.turkishstudies.net (Zugriff am 08. Juli 2012).

Ayverdi, Samiha
Geb. 25. November 1905 in İstanbul, gest. 22. März 1993. Schriftstellerin, Kalifin des Ordens von Kenan Rifai.
Tochter des Stabsoffiziers İsmail Hakkı Bey und der Fatma Meliha Hanım. Wie für die gehobene Schicht in der Zeit üblich, erhielt Samiha Ayverdi ihre erste Bildung in der Familie. Danach besuchte sie die Mädchenschule, worauf Privatunterricht in Fächern wie Geschichte und Philosphie folgte. Samiha Ayverdi gehörte zu den konservativen Frauen, die die osmanische Gesellschaftsordnung nicht abschaffen wollte. Sie lehnte die Hinwendung des Landes zum Westen ab, der Westen verkörperte für sie den Materialismus. Sie war eine an den mystischen Islam orientierte tiefgläubige Frau, die die Nachfolge des Kalifen Kenan Rifai übernahm (Rifai gründete einen Zweig des Rifai-Ordens, indem sich vor allem sufische Intellektuelle versammelten). Neben Romanen, Kurzgeschichten und Gedichten mit islamischem Inhalt schrieb sie auch Biografien und andere Genres.
Quellen:
  • Glassen, Erika (2002). Die Töchter der letzten Osmanen. Zur Sozialisation und Identitätsfindung türkischer Frauen nach Autobiographien. In: Sabine Prätor u. a. (Hrsg.). Frauen, Bilder und Gelehrte: Studien zu Gesellschaft und Künsten im Osmanischen Reich; Festschrift Hans Georg Majer. Simurg Verlag. S. 347–386.
  • www.samihaayverdi.org (o. J). Eigene Internetseite (Zugriff am 24. November 2012).
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