E-G


Ece Tamer, Keriman Halis
Geb. 1913 in ?, gest. 31. Januar 2012 in İstanbul. Modell.
Keriman Haris Ece Tamer wurde am 3. Juli 1932 zur türkischen Schönheitskönigin und am 31. Juli 1932 in Belgien zur ersten türkischen Welt-Schönheitskönigin gewählt; sie repräsentierte die moderne und weltoffene Türkei. Ihre Wahl sei allerdings politisch motiviert gewesen. Als die Jury zur Entscheidung zusammenkam, habe der Juryvorsitzende bestimmt, dass Keriman Haris gewählt wird; mit dieser Wahl feiere man den Sieg des Christentums über den Islam, der über 1400 Jahre die Welt beherrschte. Der Islam sei jetzt tot, eine Muslimin zeige sich nun im Badeanzug in Europa.
Quellen:
  • Turan, Haldun (2012). İlk Dünya Güzelimiz Keriman Halis'i Kaybettik (Unsere erste Welt-Schönheitskönigin Kariman Halis ist gestorben). WowTurkey vom 29. Januar 2012. http://wowturkey.com/forum/viewtopic.php?t=117525 (Zugriff am 14. Dezember 2015).
  • Türkische Botschaft, Informationsabteilung für Kultur und Fremdenverkehr, Wien / Österreich. (o. J.) http://www.turkinfo.at/index.php?id=1796 (Zugriff am 14. Dezember 2015).
  • Eyvaz, Ali (2012). Sırları ile öldü (Sie starb mit ihren Geheimnissen). Habervaktim.com vom 30. Januar 2012. http://www.habervaktim.com/haber/222779/sirlari-ile-oldu.html (Zugriff am 14. Dezember 2015).

Ecevit, Nazlı
Geb. 17. Januar 1900 in İstanbul, gest. im August 1985 in Ankara. Malerin.
Tochter des Oberst Mehmet Emin Bey und der Adviye Hanım (Tochter des Sultan-Adjutanten Ali Paşa). Nazlı Ecevit ist die Mutter des bekannten Politikers Bülent Ecevit. Sie schloss die Darülmuallimat (Lehrerinnenschule) in İstanbul ab und arbeitete zunächst ein Jahr als Kunstlehrerin. Danach ging sie in die Kunstakademie in İstanbul (İnas Sanayi-i Nefise Mektebi), wo sie unter anderem bei Mihri Müşfik lernte. Sie zog nach Ankara, wo sie wieder einige Zeit als Kunstlehrerin tätig war. Sie war viele Jahre Vorsitzende des im Osmanischen Reich gegründeten ersten Künstlervereins Osmanlı Ressamlar Cemiyeti (später „Güzel Sanatlar Birliği“). Kurze Zeit war sie auch Mitglied des Frauenrechte-Vereins (Kadın Haklarını Koruma Derneği).
Quellen:
  • Eczacıbaşı Sanat Ansiklopedisi Çağdaş Türk Resim Sanatı Tarihi (Eczacıbaşı Kunstlexikon – Geschichte der Türkischen Malerei), Hrsg.: Dr. Nejat F. Eczacıbaşı Vakfı – Yapı-Endüstri Merkezi A. Ş.
  • Canikli, İlkay Canan (2005). Ressam Güzin Duran (Die Malerin Güzin Duran). Diplomarbeit, Universität İstanbul, S. 21.

Elbi, Safiye Hüseyin
Geb. 1880 in ?, gest. ? in ?. Krankenschwester.
Ihr Vater war der Attche in London Admiral Ahmet Rasim Paşa, ihre Mutter Josephine Wilward, die nach der Heirat mit Ahmet Rasim Paşa den Vornamen Firedevs annahm. Safiye Elbi nahm Krankenpflege-Unterricht bei dem Arzt Besim Ömer Paşa. In den Kriegsjahren arbeitete sie in Krankenhäusern als Krankenschwester und Oberkrankenschwester. Sie setzte sich dafür ein, dass die "Hilal-i Ahmer Hastabakıcılık Mektebi", eine Schule für Krankenschwester, eröffnet wird. Sie war tätig in zahlreichen Vereinen, z. B. im Vorstand des "Himaye-i Etfal Cemiyeti" (Kinderschutzverein), und erhielt verschiedene Auszeichnungen.
Quelle:
  • Çolak, Güldane; Uçan, Lale (2008). II. Meşrutiyet'ten Cumhuriyet'e Basında Kadın Öncüler (Die ersten Frauen in der Presse in der Zeit von der Monarchie bis zur Republik). Heyamola Yayınları.

Elgün, Nakiye
Geb. 1882 (1880?) in İstanbul, gest. 23. März 1954 in İstanbul. Pädagogin, Politikerin.
Sie war Direktorin des Mädchengymnasiums İstanbul (İstanbul Kız Lisesi) und gab hier Unterricht in Literatur. Sie war Vorsitzende des Lehrerverbandes. 1930 kam sie als erste Frau in den Ortsbeirat in İstanbul (İstanbul Şehir Meclisi); 1935 wurde sie als eine der ersten Frauen Abgeordnete (Abgeordnete der Stadt Erzurum).
Quelle:
  • kim kimdir? (o. J.) http://www.kimkimdir.gen.tr/kimkimdir.php?id=3576 (Zugriff am 23. Oktober 2014).
  • vikipedi (o. J.). Nakiye Elgün. https://tr.wikipedia.org/wiki/Nakiye_Elg%C3%BCn (Zugriff am 23. Oktober 2014).

Erden, Fatma Seher (Kara Fatma)
Geb. ? in Erzurum, gest. 2. Juli 1955 in İstanbul. Oberleutnant.
Fatma Seher Erden war die erste türkische Soldatin, die den Rang eines Oberleutnants erhielt. Sie kämpfte im Befreiungskrieg (1919-1923) und erhielt von Mustafa Kemal Atatürk die Unabhängigkeitsmedaille. Sie starb verarmt.
Quellen:
  • Çolak, Güldane; Uçan, Lale (2008). II. Meşrutiyet'ten Cumhuriyet'e Basında Kadın Öncüler (Die ersten Frauen in der Presse in der Zeit von der Monarchie bis zur Republik). Heyamola Yayınları.
  • Akay, Gonca Elmas (2011). Kara Fatma. İstanbul: Alfa.

Ersin, İclal
Geb. ? in ?, gest. ? in ?.
Sie war die erste Buchhalterin in einer Bank, die erste Direktorin einer Bank und die erste Frau mit einem Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften der Türkei. Mit Unterstützung von Atatürk erhielt sie eine Ausbildung in Genf von 1939 bis 1941, wo sie eine Doktorarbeit schrieb über die Versteuerung der Lohneinkünfte in der Türkei. Sie arbeitete anschließend als Prüferin verschiedener Bankfilialen und dann für 10 Jahre als Bankdirektorin der Filiale Nişantaşı der İş Bankası.
Quellen:
  • Küre-tv. Videobeitrag. http://www.kure.tv/izle/emsal-kadinlar-iclal-ersin (Zugriff am 21. Oktober 2014)
  • Kadın Hareketi Derneği (2012). Cumhuriyet döneminde başarılı olmuş kadınlar. (Erfolgreiche Frauen in der Zeit der Republikgründung.) http://www.kadinhareketidernegi.org.tr/icerik.php?sayfa=13 (Zugriff am 2o. Oktober 2014).


Ertuǧrul, Münire Eyüp (siehe Neyir, Neyyire)

Samiha Es mit ihrem Ehemann Hikmet Feridun Es
Es, Semiha
Geb. 1. Januar 1912 in İstanbul, gest. 11. Dezember 2012 in İstanbul.
Erste Kriegs- und Pressefotografin der Türkei. Sie stammt aus bescheidenen Verhältnissen; ihr Vater war einfacher Beamter. Sie heiratete den Journalisten Hikmet Feridun Es. Als er Auslandsaufträge bekam, wollte er, dass sie ihn begleitet, so wurde ihr eine Kamera in die Hand gedrückt. Seither wurde das Paar das Presseduo; er zuständig für die Texte, sie für die Fotos. Sie bereisten alle Kontinente, berichteten aus aller Welt. Von Hollywood-Stars, fremden Kulturen wie auch vom Korea-Krieg.       
Samiha Es mit ihrem Ehemann Hikmet Feridun Es
Quellen:
  • İstanbul Kadın Müzesi (o. J.). http://www.istanbulkadinmuzesi.org/en/semiha-es (Zugriff am 21.10.2014).Bergin, Azize (2005). O mavi gözler neler gördü neler (Diese blauen Augen sahen viel). http://webarsiv.hurriyet.comtr/2005/03/08/610318.asp (Zugriff am 29.04.2011)
  • Celepoğlu, Ceyda (o. J.). Mavi Gözlü Dev Bir Kadının Es Gecilmeyecek Hayatı (Das große Leben der großen Frau mit den blauen Augen). http://www.fotopya.com.tr/fotopyamagdetay.aspx?id=68 (Zugriff am 30. April 2011).

Esin Aydın, Gül
Geb. ? in ?, gest. ? in ?.
Sie war die erste Bürgermeisterin der Türkei. Sie wurde 1933 zur Bürgermeisterin der Gemeinde Karpuzlu des Bezirks Çine gewählt und erhielt eine Auszeichnung von Atatürk. Sie verbot das Glücksspiel, kämpfte gegen die Entführung von Mädchen und machte sich dafür stark, dass Eheschließungen ordnungsgemäß vor dem Standesamt vonstatten gingen.
Quelle:
  • Kadın Hareketi Derneği (2012). Cumhuriyet döneminde başarılı olmuş kadınlar. (Erfolgreiche Frauen in der Zeit der Republikgründung.) http://www.kadinhareketidernegi.org.tr/icerik.php?sayfa=13 (Zugriff am 2o. Oktober 2014).

Eyuboğlu, Eren
Geb. 1912 in İasi (Rumänien), gest. 1988 in İstanbul. Malerin.
Sie erhielt während der Schulzeit in Rumänien privaten Unterricht in Malerei, besuchte anschließend die Kunstakademie İasi. 1929 ging sie nach Paris, war erst an der Julian Akademie, arbeitete dann 4 Jahre mit André Lhote zusammen. Heiratete 1936 den Künstler Rahmi Eyuboğlu und ging in die Türkei. Dort beteiligten sich beide an der D-Gruppe, eine in der Türkei bekannte Künstler-Gruppe. Ihre künstlerischen Werke behandeln das Leben in Anatolien. Eren Eyuboğlu betätigte sich auch als Mosaik-Künstlerin.
Quelle:
  • Eczacıbaşı Sanat Ansiklopedisi Çağdaş Türk Resim Sanatı Tarihi (Eczacıbaşı Kunstlexikon – Geschichte der Türkischen Malerei), Hrsg.: Dr. Nejat F. Eczacıbaşı Vakfı – Yapı-Endüstri Merkezi A. Ş.

 Eyüp Ertugrul, Münire; siehe Neyyire Neyir

Faruki, Nermin
Geb. 1904 in İstanbul, gest. 1991 in ?. Bildhauerin.
Eine der ersten Bildhauerinnen des Osmanischen Reiches. Zunächst war sie 1921 bis 1922 auf der Kunstakademie für Frauen in İstanbul (Inas Sanayi-i Nefise Mektebi), dann an der Kunstakademie in Berlin von 1923 bis 1925.
Quelle:
  • Stiftung Frauenbibliothek und -informationszentrum (Hrsg.) (1999). Ajanda 1999. Kadın Heykeltraşlarımız (Kalender 2002. Unsere Bildhauerinnen). S. 47.

Fatma Aliye Hanım
Geb. 29. Oktober 1864 (1862?) in İstanbul, gest. 14. Juli 1936 in İstanbul. Frauenrechtlerin, Schriftstellerin.
Sie hat als erste Frau ein Buch geschrieben, das die Situation der Frau in der osmanischen Gesellschaft eingehend beschreibt und Lösungswege aufzeigt („Nisvan-i İslam“). Sie arbeitete auch als Übersetzerin. Als Kolumninistin war sie über viele Jahre in der Frauenzeitschrift "Hanımlara Masus Gazete" tätig. Sie ist die Gründerin einer Hilfsorganisation für die Familien von Kriegsgefallenen und ist erstes weibliches Mitglied der Hilfsorganisation Roter Halbmond.     
Fatma Aliye Hanım
Fatma Aliye ist die erste Frau im Osmanischen Reich, über die eine Monografie geschrieben wurde. Ein Portrait ist seit 2009 auf dem 50-Lira-Schein abgebildet.
Quellen:
  • Ahmet Mithat Efendi (1911). Fatma Aliye. Bir Osmanlı Kadın Yazarın Doğuşu. (Fatma Aliye. Die Geburt einer osmanischen Schriftstellerin.) Übers. aus dem Osmanisch-Türkischen ins Türkische: Ermat, Bedia (2011). Sel Yayıncılık.
  • Arat, Nejla (1986). Kadın Sorunu. (Das Frauenproblem). Say Yayınları.
  • Çakır, Serpil (2006). Aliye, Fatma. In: F. DeHaan, K. Daskalova und A. Loutfi (Hrsg.). Biographical Dictionary of Women's Movements and Feminisms: Central, Eastern. Central European University Press.

Feraceli Rıza, Selma
Geb. 05. Februar 1872 in ?, gest. 05. Oktober 1931 in ?. Jornalistin, Frauenrechtlerin.
Selma Rıza Feraceli war die erste muslimische Journalistin des Osmanische Reichs. Ihre Mutter war eine Österreicherin, die Muslimin wurde und den Namen Naile annahm. Ihr Vater war der Diplomat Ali Rıza Bey. Selma Rıza Feraceli erhielt Privatunterrricht, wie es in der Zeit in der gehobenen Schicht üblich war. Mit 20 schrieb sie einen Roman mit dem Titel "Uhuvvet" (wörtlich: "Geschwisterlichkeit"), in dem es um die Identität der Osmanischen Frau geht. In den Kriegswirren dieser Jahre konnte sie ihren Roman nicht veröffentlichen, allerdings wurde die Schrift später entdeckt 1999 in aktueller türkischer Sprache vom Kulturministerium publiziert.
Als 26-Jährige ging Feraceli nach Paris zu ihrem Bruder, der bereits dort lebte. Sie schrieb für die Zeitungen "Mechveret Supplément Français" und "Şura-yı Ümmet Gazetesi" Artikel über die soziale und kulturelle Teilhabe von Frauen. 1908 kehrte sie nach İstanbul zurück, engagierte sich in Frauenvereinen und schrieb für bedeutende Frauenzeitschriften wie "Hanımlara Mahsus Gazete" ("Zeitung für Frauen") und "Kadınlar Dünyası" ("Die Welt der Frauen"). Zwischen 1898 und 1908 war sie als einzige Frau Mitglied des "İttihat ve Terakki Cemiyeti" („Einheit und Fortschritt“; eine politische Vereinigung, die sich für Reformen im Osmanischen Reich engagierte und ideologisch für das Türkentum ausgerichtet war), und zwischen 1908 und 1913 war sie Generalsekretärin des "Hilal-i Ahmer Cemiyeti", des heutigen Kızılay (der Rote Halbmond, größte Hilfsorganisation der Türkei). Sie setzte sich dafür ein, dass 1916 in İstanbul das erste gymnasiale Internat ("Kandilli Adile Sultan İnas Mekteb-i Sultanîsi") für osmanische Mädchen eröffnet wurde.
  • Quellen:
  • İstanbul Kadın Müzesi (o. J.). Selma Rıza Feraceli. http://www.istanbulkadinmuzesi.org/selma-riza-feraceli (Zugriff am 14. Dezember 2015).
  • Türkiyeli Kadın Yazarlar (o. J.). Selma Rıza Feraceli. http://tr.writersofturkey.net/index.php?title=Selma_Rıza (Zugriff am 14. Dezember 2015).

Feride Hanım
Geb. 1837 in Kastamonu, gest. 1903 in Kastamonu. Dichterin.
Tochter des Fakultätslehrers Mehmet Reşit Efendi. Von ihm erhielt sie ihre Grundausbildung, lernte Arabisch und Persisch. Heiratete mit dem Bibliothekar Ali Raif Efendi; sie zogen nach İstanbul. Nach seinem Tod kehrte sie zurück nach Kastamonu, wo sie ein zurückgezogenes Leben führte. Neben Gedichten widmete sie sich auch der Kalligrafie und schrieb einen Koran.
Quellen:
  • Bekiroğlu, Nazan (o. J.). Osmanlı Kadın Şairleri (Osmanische Dichterinnen). http://www.nazanbekiroglu.org/2000/01/02/osmanlida-kadin-sairler/ (Zugriff am 06. Dezember 2012).
  • Serhan Alkan İspirli (2007). Osmanlı Kadının Şiiri (Gedichte Osmanischer Frauen). Journal of Turkish Studies 2007, Vol 2, Issue 4. http://www.turkishstudies.net (Zugriff am 08. Juli 2012).

Feriha Kamrǎn Hanım
Geb. ? in ?, gest. ? in ?. Autorin
Zwischen 4. Juni 1914 und 30. Juli 1914 erschien im Osmanischen Reich die Frauenzeitschrift "Kadınlar Ǎlemi" (Die Welt der Frauen) mit Inhalten zu Wissenschaft, Ethik und Literatur. Als den ersten Punkt ihres Programms benannte die Zeitschrift "Artikel, die die Verteidigung der Rechte der Frauen beinhalten". Feriha Kamrǎn Hanım wird in dieser Zeitschrift als die Hauptautorin (başmuharrir) genannt. Mehr ist über diese Person bislang nicht bekannt. Feriha Kamrǎn Hanım setzte sich in ihren Artikeln für mehr Sichtbarkeit und Bildung der Frauen ein. Allerdings war sie gegen die völlige Gleichtstellung von Mann und Frau, wie es im Westen gefordert wurde, mit der Begründung, dass die Osmanische Gesellschaft eine gänzlich andere Religion, andere Werte und Sitten habe. Die Hauptaufgabe der Frau sei letztlich, eine gute Mutter zu sein. Ihre Bildung sollte sie bei der Erziehung einsetzen, um fähige Menschen für die Gesellschaft heranzuziehen.
Quelle:
  • Kutkan, Özlem (2007). Kadınlar Ǎlemi Dergisi (1914) ve Osmanlı İmparatorluğu’nda Kadınlık Hǎlleri. (Die Zeitschrit Kadınlar Ǎlemi [1914] und das Frausein im Osmanischen Reich). kebikeç (24): S. 247–272.

Ferit Tek, Müfide
Geb. 1892 in Kastamonu, gest. 24. März 1971 in İstanbul. Frauenrechtlerin, Schriftstellerin.
Eine der ersten Frauenrechtlerinnen des Osmanischen Reiches. Sie war Nationalistin und als solche Mitglied des Vereins "Türk Ocağı". Dieser 1912 gegründeter Verein hatte die Bildung eines türkischen Staates in etwa den heutigen Grenzen der Türkei zum Ziel. Die nationalistischen Zeitungsartikel der Roman-Schriftstellerin erregten große Aufmerksamkeit. Müfide Ferit Tek war verheiratet mit dem späteren ersten Innenminister der Türkischen Republik, Ahmet Ferit Tek. Aufgrund seines Berufes lebten beide viele Jahre im Ausland, unter anderem in Amerika und in Japan, wo Müfide die Türkei bekannt machte.
Quelle:
  • Çolak, Güldane; Uçan, Lale (2008). II. Meşrutiyet'ten Cumhuriyet'e Basında Kadın Öncüler (Die ersten Frauen in der Presse in der Zeit von der Monarchie bis zur Republik). Heyamola Yayınları.

Fıtnat Hanım
Geb. ? in İstanbul, gest. 1780 in İstanbul. Dichterin.
Ihr echter Name ist Zübeyde. Tocher von Seyhülislam Ebu Ishakzade Mehmet Esad Efendi. Unglückliche Ehe mit Derviş Mehmet Efendi, der sie und ihre Liebe zur Dichtung nicht verstand. Sie hat sich seit ihrer Kindheit mit Literatur befasst; wuchs auf im Kreise der bedeutendsten Dichter und Gelehrten der Zeit. Sie war nicht nur bekannt aufgrund ihrer Gedichte, sondern auch aufgrund ihres Humors – überliefert ist ihr Scherzen mit Koca Ragip Paşa und dem Dichter Haşmet. Ein Teil dieser Scherze soll allerdings erfunden sein. Sie schrieb auch Gedichte in volkstümlicher Sprache. Es gibt eine in İstanbul und in Ägypten veröffentlichte Gedichtesammlung. Das bekannte Lied, das mit den Worten "Güller kızarır şerm ile ol gonce gülünce" beginnt, stammt von ihr.
Quelle:
  • Bekiroğlu, Nazan (o. J.). Osmanlı Kadın Şairleri (Osmanische Dichterinnen). http://www.nazanbekiroglu.org/2000/01/02/osmanlida-kadin-sairler/ (Zugriff am 06. Dezember 2012).
  • Serhan Alkan İspirli (2007). Osmanlı Kadının Şiiri (Gedichte Osmanischer Frauen). Journal of Turkish Studies 2007, Vol 2, Issue 4. http://www.turkishstudies.net (Zugriff am 8. Juli 2012).

Fıtnat Hanım (Yeni Fıtnat) (Neue Fıtnat)
Geb. 1842 in Trabzon, gest. 1911 in İstanbul. Dichterin.
Um nicht mit ihrer Namensgenossin Fıtnat Hanım, die ein Jahrhundert zuvor lebte, verwechselt zu werden, unterschrieb sie ihre Werke mit "die Neue Fıtnat". Tochter des damaligen Gouverneurs von Trabzon Abdullah Paşa. Als sie 4 Jahre alt war, zog die Familie nach İstanbul. Sie erhielt eine umfassende Bildung, sprach Persisch fließend. Sie heiratete einen Mann, der gegen ihr Dichten war; sie wechselte dann zur Kalligrafie-Kunst. Zusammen mit Leyla Saz gehört sie zu den ersten Dichterinnen, die ihre Werke unter ihrem echten Namen veröffentlichten (Öffentlichkeit war für Frauen noch ungewöhnlich). Es gibt eine nicht veröffentlichte Gedichtesammlung.
Quelle:
  • Bekiroğlu, Nazan (o. J.). Osmanlı Kadın Şairleri. (Osmanische Dichterinnen.) http://www.nazanbekiroglu.org/2000/01/02/osmanlida-kadin-sairler/ (Zugriff am 16. Dezember 2012).
  • Serhan Alkan İspirli (2007). Osmanlı Kadının Şiiri (Gedichte Osmanischer Frauen). Journal of Turkish Studies 2007, Vol 2, Issue 4. http://www.turkishstudies.net (Zugriff am 08. Juli 2012.

Gizer, Vildan
Geb. 1889 in İstanbul, gest. 1974 in İstanbul. Malerin.
Gizer Vildan ist die Enkelin des Osman Bey, der bei Sultan Abdülhamit Leiter der Öffentlichkeitsarbeit (Başmabeyincisi) und Drucker war. Er hat eine Extragenehmigung erhalten, den Koran zu drucken (bis dahin war das Vervielfältigen des Korans in einer Druckerei verboten). Ihr Vater war der Maler und Kalligraf Ömer Vasfı Bey. Vildan Gizer zählt zu den ersten Malerinnen des Osmanischen Reichs. Sie lernte privat bei Salvatore Valeri und an der Kunstakademie für Frauen (İnas Sanai-i Nefise Mektebi) in İstanbul. Sie heiratete Dr. Hikmet Gizer. Als dieser im Ersten Weltkrieg beruflich nach Österreich ging, begleitete sie ihn und hatte in Wien die Möglichkeit, ihre Malerei weiterzuentwickeln. Vildan Gizer hat ihre Werke nie ausgestellt. Diese befinden sich in der Sammlung ihrer Töchter Hilkat und Rikkat.
Quelle:
  • Vildan Gizer. KozanBilgi.net vom 29. Mai 2015. http://www.kozanbilgi.net/vildan-gizer.html (Zugriff am 9. Dezember 2015).
  • Mamur, Nuray (2012). Türk Resim Sanatında Kadın Sanatçının Tuvalinde Kadın Imgesi (Das Bild der Frau in der Türkischen Malerei auf der Leinwand der Künstlerinnen). http://www.acarindex.com/dosyalar/makale/acarindex-1423868069.pdf (Zugriff am 19. August 2015).

Gökçen, Sabiha
Geb. 21. März 1913 in Bursa, gest. 22. März 2001 in Ankara. Pilotin.
Erste weibliche Pilotin der Türkei und erste Kampfpilotin der Welt. Eine der Adoptivtöchter von Atatürk. (Atatürk adoptierte Mädchen und unterstützte sie, um die Stellung der Frau in der Gesellschaft zu verbessern.) Sabiha Gökçen machte ihre Pilotenausbildung an der zivilen Pilotenschule in Ankara, anschließend wurde sie bei der Türkischen Luftwaffe zur Militärpilotin ausgebildet. Sie hat einen zweifelhaften Ruhm, weil sie als Kriegspilotin an der Niederschlagung des Dersim-Aufstandes, wo sie Kurdenstellungen bombadierte, teilnahm. Sie nahm auch teil am Korea-Krieg. Zum Major befördert leitete sie die Ausbildung von Kampfpiloten. Ein Flughafen in İstanbul ist nach ihr benannt: Sabiha Gökçen Uluslararası Havalimanı (Internationaler Flughafen Sabiha Gökçen).
Nach Ulrich Trebbin gibt es Belege dafür, dass Gökçen armenischer Herkunft ist.
Quelle:
  • Hargrave Pioneers of Aviation (o. J.). http://www.ctie.monash.edu.au/hargrave/gokcen.html (Zugriff am 21.10.2014).
  • Trebbin, Ulrich (2015). Sabiha Gökçen, erste Kampfpilotin der Welt. Radio Bayern 2 am 5.5.2015.

Gönenç, Mebrure
Geb. 1900 in İstanbul, gest. ? in ?. Lehrerin, Politikerin.
Sie besuchte das Amerikanische College Arnavutköy in İstanbul. Sie arbeitete dann als Französisch- und Englischlehrerin an einem Mädchengymnasium (Çamlıca Kiz Lisesi) und dem Amerikansichen College Üsküdar in İstanbul. Gönenç ist die erste Frau, die in die Stadtverwaltung Adana gewählt wurde. Sie gehört zu den ersten 17 Frauen, die 1935 ins Türkische Parlament gewählt wurden.
Quelle:
  • Sezer, Ayten (o. J.). Türkiye'deki İlk Kadın Milletvekilleri ve Meclis'teki Çalısmları (Die ersten weiblichen Abgeordneten in der Türkei und ihre Aktivitäten). http://www.ait.hacettepe.edu.tr/akademik/arsiv/kadin.htm (Zugriff am 25. Oktober 2014).

Görkey, Sabiha
Geb. 1989 in İstanbul, gest. 22.11. 1963 in ?. Lehrerin, Politikerin.
Sie besuchte das Darülmuallimat (Lehrerinnenschule, die heutige Universtät İstanbul), musste während ihres Studiums arbeiten, da sie früh ihren Vater verlor. Anschließend arbeitete sie als Lehrerin zunächst in İstanbul, dann als Schuldirektorin und Lehrerin an der Lehrerinnenschule in Edirne. Sie engagierte sich auch politisch. Görkey gehört zu den ersten 17 Frauen, die 1935 ins Türkische Parlament gewählt wurden. Quelle:
  • Sabiha Görkey (o. J.). http://www.feminet.net/sabiha-gorkey/(Zugriff am 16. Juli 2015).

Güleryüz, Bedia
Geb. ? in ?, gest. ? in ?. Malerin.
Bedia Güleryüz gehört zu den ersten Malerinnen des Osmanischen Reichs. Sie studierte an der am 1. November 1914 eröffneten Kunstakademie für Frauen (İnas Sanai-i Nefise Mektebi) in İstanbul.
Quelle:
  • Alp, Selda (1999). II. Meşrutiyet Döneminde Kadın Sanatçılar ve Kadın Resimleri (Künstlerinnen und ihre Werke in der Zeit der II. Konstitutionellen Monarchie). Anadolu Sanat, Sayı 10, 1999 Aralık, 14–29.
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